Im Heim soll man sich beschweren und dafür gibt es einen Zettelkasten.

Man kann sogar meinen, man soll sich viel beschweren, denn bei der Beschwerde wird man oft an andere Stellen im Heim verwiesen bei denen man sich auch Beschwerden soll. So zum Beispiel gibt es kein Weißbrot, da soll man sich, wenn man sich beim Personal beschwert, sich danach an die Küche wenden. Die Küche verweist einen dann an den Heimleiter. Und der schluckt die Beschwerden einfach weg und sagt, dafür gibt es kein Geld. Wenn man genau hinschaut im Heim, findet man auch eine Adresse zum Beschweren, das LAGESO (Landesamt für Gesundheit und Soziales). Doch wenn man sich dort Beschwert, ist es meistens anders: man gilt dort oft schon beim ersten Schreiben als Querulant, obwohl man laut Vorschrift erst nach der Zweiten Eingabe als Querulant gelten soll. Dafür sind die Verwaltungsaufwände beim LAGESO auch besonders hoch. So kostet z.B. eine Eingabe, wir hätten keine Salzstreuer im Heim, tatsächlich mehrere Hundert Tausend Euro an Verwaltungsaufwand. Es werden übrigens auch die Eingaben von Querulanten Bearbeitet, nur auf einem anderen Verwaltungswege.

Es ist alles so schön gedacht und eingerichtet vom Land, nur hapert es an mangelnder Erfahrung. Jeder möchte
seine Arbeit natürlich besonders gut machen und man weiss einfach nicht, wie man eingreifen soll.

Ich empfehle dem LAGESO Personal ein Therapeutisches Verwirrspiel: jeder zieht einen Zettel und spielt eine Stelle im LAGESO oder sogar eine vom Heim und formuliert seine Schreiben in einem Fall, als ob es echt wäre. Dann nimmt man alle schreiben zusammen und wertet sie aus und bespricht das Ganze.